Europa

Zwei Jahre Ukraine-Krieg – Borrell gibt "bemerkenswerten" Anstieg der Waffenproduktion bekannt

Innerhalb von zwei Jahren seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ist die Waffenproduktion in der EU um 50 Prozent gestiegen, sagte Josep Borrell. Obwohl es ein "bemerkenswerter" Anstieg sei, könnte die Industrie noch weiter wachsen. Vor allem werde die Finanzierung gebraucht.
Zwei Jahre Ukraine-Krieg – Borrell gibt "bemerkenswerten" Anstieg der Waffenproduktion bekanntQuelle: AFP © JOHN THYS

Seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 haben die EU-Länder ihre Militärproduktion um 50 Prozent erhöht. Dies erklärte am Dienstag Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. Der Chefdiplomat präsentierte in Brüssel die neue Strategie der Union für die Entwicklung der europäischen Militärindustrie.

In seiner Rede betonte Borrell, dass ein Anstieg um 50 Prozent im Laufe von zwei Jahren bemerkenswert sei. Obwohl langfristig ein weiterer Zuwachs des Produktionsumfangs benötigt werde, sei es die Finanzierung, die die Rüstungsbranche in absehbarer Zukunft am dringendsten brauche. Um den steigenden Bedarf zu decken, sollten die EU-Länder durch eine Zusammenarbeit der Industrie Mittel zur Verfügung stellen und die erforderlichen Kapazitäten schaffen. Borrell wörtlich:

"Die Produktion muss sich noch mehr und schneller erhöhen – aber die Finanzierung ist entscheidend. Wir haben in Europa kein Pentagon. Wir haben keine Institution, die über eine starke Kaufkraft verfügt, die den Markt und die Industrie antreibt."

Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat der Bedarf an Waffenimporte in Europa zugenommen, so Borrell weiter. Da die EU eine Union verschiedener Staaten mit eigenen Armeen sei, habe sich der Bedarf der EU-Länder als unterschiedlich erwiesen. Mit der neuen Strategie wolle Brüssel den Bedarf und Angebot aufeinander abstimmen und eine engere Kooperation bilden. Diesbezüglich bleibe die europaweite Zusammenarbeit gering. Nur 18 Prozent aller Beschaffungen im Jahr 2022 sei auf kooperative Weise durchgeführt worden.

Das langfristige Ziel liege hierbei weit entfernt. In der am Dienstag präsentierten EU-Strategie für Entwicklung der Militärindustrie ist vorgesehen, dass die Mitgliedstaaten bis 2030 mindestens 40 Prozent von Militärausrüstung auf kooperative Weise beschaffen werden. Außerdem soll die EU in sechs Jahren sicherstellen, dass mindestens 35 Prozent des gesamten Waffenumsatzes auf dem EU-Binnenmarkt verkauft werden.

Mehr zum Thema – Die EU hat ihr Pulver verschossen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.