Europa

Frankreich – Regierungssprecher: Nach Mord an Teenager "droht Gesellschaft zu kippen"

Neun Tage nach dem tödlichen Messerangriff auf einen 16-jährigen Jugendlichen im südostfranzösischen Crépol besuchte der französische Regierungssprecher das Dorf und sprach mit Bewohnern und Politikern aus der Region. Dabei äußerte er die Befürchtung, die Gesellschaft könne "kippen".
Frankreich – Regierungssprecher: Nach Mord an Teenager "droht Gesellschaft zu kippen"Quelle: AFP © OLIVIER CHASSIGNOLE / AFP

Am heutigen Montag besuchte der französische Regierungssprecher Olivier Véran das Dorf Crépol im Departement Drôme – neun Tage nach dem Tod des 16-jährigen Thomas Perroto, der am Rande eines Dorffestes in einem Gemeindesaal niedergestochen worden war (RT DE berichtete).

Wie Le Figaro schreibt, hatte der Minister seine Reise angekündigt, um "die Unterstützung und Solidarität der Nation für die Opfer, die Einwohner und die gewählten Vertreter der Gemeinde zum Ausdruck bringen zu können".

Wie die französische Zeitung weiter aus Crépol berichtet, habe Véran in einer kurzen Presseerklärung den getöteten Jugendlichen und seine Familie, die "von Trauer und Schmerz überwältigt" sei, gewürdigt.

Gesellschaft droht zu "kippen"

Dabei stellte der Regierungssprecher und ehemalige Gesundheitsminister fest:

"Ihre Wut ist die unsere (...) Es ist keine Schlägerei, die schiefgelaufen ist, es sind Menschen, die andere Menschen grundlos getötet haben, die dort waren, um sich zu treffen."

Véran habe außerdem versichert, dass man "den Mut haben muss, die Dinge auszusprechen". Es bestehe die Gefahr, dass die Gesellschaft an einen Kipppunkt komme.

"Können Sie diese gewalttätigen Banden nicht mehr ertragen? Wir auch nicht. Das, was Thomas das Leben gekostet hat, ist weder ein Einzelfall noch eine Schlägerei. Es besteht die Gefahr, dass unsere Gesellschaft kippt, wenn wir ihr nicht gewachsen sind", so Véran.

Allerdings betonte der Regierungssprecher auch: "Auf Gewalt antwortet man nicht mit Gewalt, sondern mit Gerechtigkeit." Damit habe er sich auf eine rechtsextreme Demonstration bezogen, die am Wochenende in Romans-sur-Isère stattgefunden hat. Am Samstagabend waren dort etwa 80 vermummte Demonstranten aufmarschiert, bevor Sicherheitskräfte 20 Personen festnahmen.

Der Regierungssprecher kündigte die Gründung eines lokalen Komitees für Opferhilfe unter Leitung des Präfekten und des Staatsanwalts von Valence an. Im Anschluss an seine Erklärung in Crépol begab sich Véran nach Romans-sur-Isère, wo er mit Schülern und Lehrern der Schule, in die der Jugendliche ging, sprach. Gegenüber Le Figaro sagte ein Lehrer unter Tränen:

"In Crépol, in diesem so friedlichen Dorf, haben Schrecken und Terror die Farbe des Friedens, der Freude, des Spaßes, der Unschuld durch die Farbe der schändlichsten Barbarei ersetzt."

Abschließend forderte Véran "sehr schwere Strafen" für die Beschuldigten. Neun Jugendliche, darunter drei Minderjährige, waren am Sonnabend unter verschiedenen Punkten angeklagt worden, darunter "Mord in einer organisierten Bande", "versuchter Mord" oder "vorsätzliche Gewalt in einer Versammlung". Nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Valence sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Aus Gründen des Personen- und Ermittlungsschutzes wurden Details zu den Identitäten und den genauen Anklagen gegen die einzelnen Verdächtigen nicht mitgeteilt.

Mehr zum Thema - Hannover: Zwei Männer bei Messerattacken getötet

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.