International

Politico: USA erwarten Mai-Offensive der ukrainischen Armee

Der Westen versorgt die Ukraine mit Waffen und bildet ihre Soldaten aus, damit sie im späten Frühjahr eine Offensive starten kann, berichtet Politico. Die USA halten es für am wahrscheinlichsten, dass sich die Offensive von Norden her in den Donbass bewegt.
Politico: USA erwarten Mai-Offensive der ukrainischen ArmeeQuelle: Gettyimages.ru © Ignacio Marin

Washington geht davon aus, dass Kiew bis Mai zu einer Großoffensive bereit sein wird, schreibt die Zeitung Politico unter Berufung auf Quellen.

Die US-Hilfspakete für die Ukraine "haben sich in den vergangenen vier oder fünf Monaten auf das konzentriert, was die Ukraine für diese Gegenoffensive braucht", erklärte ein US-Beamter gegenüber der Zeitung.

Weiter merkten die Gesprächspartner der Nachrichtenagentur an, dass Kiew zwei Möglichkeiten habe, diese Offensive zu führen: Vom Süden zur Krim oder vom Norden zum Donbass. Den Quellen von Politico zufolge sei die zweite Option wahrscheinlicher, da Russland seine Verteidigungsanlagen am linken Ufer des Dnjepr verstärkt habe.

Der Beginn einer ukrainischen Gegenoffensive im Frühjahr wurde bereits im Januar vom ukrainischen Geheimdienstchef Kirill Budanow vorausgesagt. Er beschrieb, das Ziel Kiews sei eine Wiederherstellung der Landesgrenzen von 1991. Michail Podoljak, ein Berater des ukrainischen Präsidialamtes, behauptete im März, dass die ukrainischen Streitkräfte innerhalb von zwei Monaten für eine Gegenoffensive bereit sein würden.

Wie The Washington Post unter Berufung auf einen hochrangigen ukrainischen Beamten berichtet, ist Kiew jedoch pessimistisch, was die Offensive angeht. Der Zeitungsquelle zufolge mangele es der Ukraine an Waffen und Kämpfern und die Offensive erfordere mehr Ressourcen.

Ähnliche Bedenken werden auch in den USA geäußert, wie Politico bereits zuvor berichtete. Im Februar sagten Quellen der Zeitung, Washington bestehe darauf, Kiew auf eine Offensive vorzubereiten, während der Westen dem Land problemlos militärische Unterstützung zukommen lasse.

Reuters wies darauf hin, dass eine Frühjahrsoffensive auf beiden Seiten des Konflikts durch die schlammigen Straßen behindert werden könnte, die die Wege unpassierbar machen.

Russland führt Offensiven nahe Artjomowsk (Bachmut) in der DVR durch und versucht, die Stadt einzukesseln. Wie Jewgeni Prigoschin, Gründer der an den dortigen Kampfhandlungen beteiligten Gruppe Wagner, berichtet, wurden im März mehrere Siedlungen in der Nähe der Stadt, Salisnjanskoje und Dubowo-Wassilewka im Nordwesten, sowie der östliche Teil von Artjomowsk unter Kontrolle gebracht.

Mehr zum Thema - Wer, wieviele und warum: RT-Überblick der ukrainischen Verluste in Artjomowsk

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.