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Sternchen in der Krise: Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet mit Extra-Milliarden durch Ukraine-Krieg

Der Krieg in der Ukraine lässt die Kassen der Rüstungskonzerne klingeln, so auch bei Rheinmetall. Bis 2025 sollen sich Umsatz, Nettogewinn und Dividende gegenüber dem Jahr 2021 nahezu verdoppeln. Vom 100-Milliarden-Aufrüstungskuchen der Bundesregierung erhofft man sich ein ordentliches Stück.
Sternchen in der Krise: Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet mit Extra-Milliarden durch Ukraine-KriegQuelle: www.globallookpress.com © Julian Stratenschulte/ dpa/ Global Look Press

Für die einen sind Waffen tödlich, für die anderen eben ein gutes Geschäft. Angesichts der Aufrüstung vieler NATO-Staaten und der Ukraine hat der Rüstungskonzern Rheinmetall seine Finanzziele massiv gesteigert. Gegenüber dem Jahr 2021 soll sich der Umsatz 2025 nahezu verdoppelt haben, wie der MDAX-Konzern am Mittwoch anlässlich einer Investorenveranstaltung in Wien mitteilte. Auch bei der Profitabilität dürfte es Aufschwung geben, sodass sich auch Nettogewinn und Dividende in etwa verdoppeln dürften.

2025 will der Düsseldorfer Konzern zwischen 10 und 11 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Für das laufende Jahr hat das im MDAX gelistete Unternehmen sich derzeit rund 15 Prozent Umsatzwachstum aus eigener Kraft gegenüber den 5,7 Milliarden Euro Umsatz aus dem Vorjahr vorgenommen. Die für dieses Jahr bei über 11 Prozent eingeplante operative Marge, an der Rheinmetall maßgeblich seine Profitabilität misst, soll auf rund 13 Prozent bis zur Mitte des Jahrzehnts ansteigen.

Seit dem vorangegangenen Kapitalmarkttag im Februar 2021 hat sich viel getan. Damals lagen die Mittelfristziele für 2025 noch weitaus niedriger bei einem Umsatz von rund 8,5 Milliarden Euro und einer Marge von rund 10 Prozent. Mit der sogenannten "Zeitenwende" gab es einen weiteren Booster für den NATO-Tenor, dass Mitglieder mehr Geld für Waffen auszugeben hätten. Vom deutschen Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro erhofft sich der deutsche Branchenprimus einen großen Anteil für eigene Aufträge. Das Unternehmen baut Panzersysteme und andere militärische Fahrzeuge, stellt Waffen und Munition her und liefert auch Rüstungselektronik.

Daneben reduziert der Konzern derzeit seine Abhängigkeit von der Autoindustrie, die zivile Sparte war seit jeher eher eine Art ein Notnagel für friedlichere Episoden. Das Geschäft mit Verbrennerkolben führen die Düsseldorfer schon nicht mehr im Kerngeschäft, für Teile davon sind bereits Verkaufsabreden getroffen, für weitere wird noch eine Lösung gesucht. Im Konzern verbleibt die Sparte mit Sensoren und Aktuatoren – im Wesentlichen Elektronik für Autoantriebe, Technik zur Abgasnachbehandlung, Pumpen für Motoren und Kühlanwendungen sowie Ventile. Mit der Elektromobilität soll dieses Geschäft wachsen.

Die Erlöse mit militärischen Fahrzeugen sollen sich bis 2025 im Vergleich mit 2021 mindestens auf 4 bis 5 Milliarden Euro verdoppeln – das Geschäft dürfte damit die größte Sparte bleiben. Im besonders lukrativen Bereich mit Waffen und Munition plant Rheinmetall-Chef Armin Papperger ebenfalls eine Verdopplung des Umsatzes auf rund 2,5 Milliarden Euro ein – und mit Margen von über 20 Prozent eine nochmals erhöhte Profitabilität.

Laut dem US-Militärmagazin Defense News lag der Umsatz von Rheinmetall im Jahr 2000 bei 2,2 Milliarden US-Dollar. Die Darstellung in der kurz zuvor genutzten Währung D-Mark ersparen wir Ihnen.

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(dpa/rt de)

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