"Eine hässliche Tat": Großes Puschkin-Denkmal in Kiew nach wochenlanger Schändung abgerissen
Ein weiteres und letztes Kiewer Denkmal für Alexander Puschkin wurde mit Genehmigung der ukrainischen Regierung am Mittwoch durch einen Baukran abgerissen. Die Maßnahme war zuvor nicht bekannt gegeben worden. Das Denkmal für den weltberühmten Dichter befand sich im ehemaligen Puschkin-Park. Im Juli wurde der Park zu Ehren des ukrainischen Schriftstellers, früheren OUN-Mitglieds und Nazi-Kollaborateurs Iwan Bagrjany umbenannt.
Der Schöpfer der bronzenen Sitzfigur des Dichters Puschkin war der ukrainische und sowjetische Bildhauer und Lehrer Alexei Kowaljow – ein Kiewer wie auch der Architekt der baulichen Komposition des Denkmals Wasili Gnesdilow. Das Denkmal war am 2. Juni 1962 enthüllt worden, und seither empfing der bronzene Dichter alle Besucher dieses Parks, die dort im Schatten der Kastanienbäume Erholung suchten.
Vor der Demontage wurde der sitzende Puschkin wiederholt von Vandalen angegriffen und besudelt. Sein Gesicht wurde mit Klebebändern überzogen und mit roter Farbe übergossen. Der Sockel wurde mit Nazi-Symbolen und Hasstiraden beschmiert.
Damit das Denkmal legal abgerissen werden konnte, musste es aus dem staatlichen Register für Kulturdenkmäler gestrichen werden. In der gegenwärtigen Abrisskampagne werden noch weitere 30 Denkmäler in Kiew und anderen Städten abgerissen. Dazu gehört auch das Grab eines der "Befreier von Kiew", vom General Nikolai Watutin, der die Truppen der 1. Ukrainischen Front im Zweiten Weltkrieg befehligte.
Der Kampf gegen Denkmäler für den international anerkannten, großen russischen Schriftsteller und Dichter Puschkin in Kiew und in der gesamten Ukraine dauert schon seit Jahren an. So wurde im Oktober 2022 das älteste Puschkin-Denkmal in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zerstört: Die Büste war einst mit Spenden aus der Bevölkerung hergestellt und 1899 von Lehrern und Schülern des Gymnasiums Kiew-Petschersk aufgestellt worden. Insgesamt wurden in der Ukraine seit Ende 2013 bereits tausende Denkmäler im Rahmen der sogenannten Dekommunisierungs- und Entrussifizierungs-Kampagnen zerstört oder demontiert.
Es handelt sich im Grunde genommen um staatlich verordneten Vandalismus und die Vernichtung der Kulturgüter, vergleichbar mit dem Kampf der Nazis gegen "entartete Kunst" und den Bücherverbrennungen in Hitler-Deutschland. Internationale Organisationen, einschließlich der UNO, schweigen zu diesen schändlichen Praktiken gänzlich, denn eine wissentliche Duldung der offensichtlichen Vernichtungsorgien unter dem Vorwand einer Nichteinmischung käme de facto einer Billigung gleich.
RT DE bat den verdienten Künstler der Ukrainischen SSR, den Komponisten und Pianisten Wladimir Bystrjakow, den Abriss des Puschkin-Denkmals in seiner Stadt zu kommentieren. Bystrjakow ist in Kiew geboren und verbrachte dort sein ganzes Leben. In diesem Jahr ist er im Alter von 76 Jahren mit seiner Familie nach Deutschland ausgewandert. "Das ist hässlich und gesetzlos", sagte der ukrainische Künstler. Der Krieg gegen die Denkmäler sei Ausdruck der "absoluten Kulturlosigkeit" und Feigheit der ukrainischen prowestlichen Führung. "Man muss die Geschichte mit Respekt behandeln – trotz politischer Differenzen." Als Beispiele nannte er die Denkmäler für Lenin in Finnland und Cromwell in England sowie den Stalingrad-Platz in Paris. "So werden Misserfolge an der Front kompensiert – mit Kampf gegen die Denkmäler, die sich nicht wehren können", schloss der Komponist.
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