Europa

Herbststürme: Athen fordert von Ankara schärfere Maßnahmen gegen illegale Überfahrten

In der Ägäis herrschen derzeit Herbststürme mit Sturmböen und hohen Wellen. Dennoch versuchen Migranten immer wieder, von der türkischen Westküste nach Griechenland zu gelangen. Bei zwei Schiffsunglücken sind zuletzt mindestens 18 Migranten ums Leben gekommen.
Herbststürme: Athen fordert von Ankara schärfere Maßnahmen gegen illegale ÜberfahrtenQuelle: www.globallookpress.com © Marios Lolos / XinHua

Der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis hat an die Türkei appelliert, wegen extrem schlechter Wetterverhältnisse alle irregulären Überfahrten auf dem Mittelmeer von Migranten zu verhindern. Am Donnerstag schrieb der Politiker auf Twitter, dass in der Ägäis wieder viele Menschen in seeuntüchtigen Booten ums Leben gekommen seien. Er rief auch die EU auf, gegen diese Situation zu handeln.

Auch der griechische Schifffahrtsminister Giannis Plakiotakis kritisierte Ankara:

"Einmal mehr hat die Toleranz der Türkei gegenüber skrupellosen Schleuserbanden Menschenleben gekostet."

Solange die türkische Küstenwache diese Aktionen nicht verhindere, pferchten Schleuser die Menschen weiterhin ohne Sicherheitsvorkehrungen in Boote, die den Wetterbedingungen nicht standhalten könnten. Die Türkei müsse den Flüchtlingspakt mit der EU einhalten, forderte Plakiotakis.

Allein in der Nacht zum Donnerstag hatten sich vor der griechischen Küste zwei Bootsunglücke ereignet. Dabei kamen mindestens 18 Migranten ums Leben. Vor der Ostküste der Insel Lesbos in der Ägäis sank bei starkem Wind ein Boot mit rund 40 Menschen an Bord. Wie die griechische Küstenwache mitteilte, habe es sich bei den Insassen ausschließlich um Frauen gehandelt. Bis zum Morgen seien neun von ihnen gerettet und 16 weitere tot geborgen worden.

Am Mittwochabend prallte ein Segelboot mit rund 95 Migranten auf eine felsige Steilküste vor der Insel Kythira im Süden der Halbinsel Peloponnes und brach auseinander. Rettungskräften und Einwohnern gelang es, 80 Migranten in Sicherheit zu bringen. Bis zum Morgen wurden zwei Menschen tot geborgen. Videos zeigten, wie die verzweifelten Menschen versuchten, die Steilwand hinaufzuklettern.

Vielerorts in der Ägäis herrschen aktuell für die Jahreszeit typische starke Winde und hohe Wellen. Dennoch versuchen Migranten zuletzt wieder verstärkt, von der türkischen Westküste und Ländern im Nahen Osten nach Griechenland oder direkt nach Süditalien zu gelangen. Die Boote sind meist heillos überfüllt und in schlechtem Zustand. Es kommt immer wieder zu schweren Unglücken.

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(dpa)

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