Bericht: Südafrika drohen im Fall von US-Sanktionen hohe Exportverluste
Südafrika riskiert den Verlust von 612,7 Milliarden Rand (32 Milliarden US-Dollar) bei den Exporteinnahmen im Fall von möglichen US-Sanktionen – fast zehn Prozent seines Bruttoinlandsprodukts. Dies ist das Ergebnis eines Berichts von STANLIB, einer südafrikanischen Firma für Unternehmensverwaltung mit Sitz in Johannesburg.
Ndivhuho Netshitenzhe, Wirtschaftswissenschaftler bei STANLIB, verwies darauf, dass die EU und die USA zusammen einen Anteil von 30,4 Prozent an den Gesamtausfuhren Südafrikas hätten, verglichen mit 0,23 Prozent nach Russland.
"Das bedeutet, dass Südafrika, sollten die geopolitischen Spannungen eskalieren und der Westen gegen Südafrika vorgehen, bis zu 612,7 Milliarden Rand an Exporteinnahmen verlieren könnte."
BRICS-Land Südafrika bislang neutral
Ein Anlass für US-Sanktionen könnte Pretorias Haltung im Ukraine-Konflikt sein, die von der Haltung der westlichen Länder abweicht.
In der Vergangenheit enthielten sich Vertreter Südafrikas bei den UN-Abstimmungen zur Verurteilung Russlands und äußerten ihre Ablehnung gegenüber der Verhaftung des russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgrund des umstrittenen Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.
Im Januar 2023 hatte US-Finanzministerin Yellen südafrikanische Beamten bei einem Treffen aufgefordert, die US-Sanktionen gegen Russland einzuhalten. Im Mai warfen die USA Südafrika schließlich vor, Russland mit Waffen beliefert zu haben und drohten erneut mit Sanktionen.
Russland und Südafrika bilden zusammen mit Brasilien, Indien und China seit 2009 die BRICS-Staaten, eine Vereinigung aufstrebender Volkswirtschaften. Mehrere weitere Länder der Welt bekundeten bereits Interesse an einem Beitritt zu der Gruppe. Der nächste BRICS-Gipfel soll vom 22. August bis 24. August August August in Johannesburg stattfinden.
Der Bericht von STANLIB kann als eine deutliche Warnung an die Regierung Südafrikas vor einer Verschlechterung der Beziehungen mit dem Westen verstanden werden.
Bestrafung für Südafrikas abweichende Haltung
Govan Whittles, leitender Journalist in Südafrika, kommentierte gegenüber RT, in Südafrika nehme man die Warnung von STANLIB vor allem deshalb zur Kenntnis, weil sie auf eine ähnliche Warnung seitens der südafrikanischen Zentralbank folge.
Konkret geht es um die mögliche Vorwegnahme einer Entscheidung auf dem sogenannten AGOA-Gipfel im Zuge des African Growth and Opportunity Act, eines US-Gesetzes, das Südafrika einen privilegierten Zugang zu den US-amerikanischen Märkten für landwirtschaftliche Güter verschafft.
"Südafrika nimmt also seine direkten Beziehungen zu den USA sehr ernst und weiß, dass es im Moment kurz davor steht, von den USA für seine abweichende Haltung bestraft zu werden."
Adamu Garba II, ehemaliger nigerianischer Präsidentschaftskandidat für 2023, kritisierte die USA für die Afrika-Politik des Westens insgesamt. Die "westlichen Unterdrücker" seien mehr daran interessiert, von den Schwächen der afrikanischen Staaten zu profitieren und würden durch technisch-militärische Mittel geschützt und abgeschirmt. Dennoch plädierte Garba dafür, dass Südafrika auf dem Weg der BRICS bleibe:
"Südafrika wird viel verlieren. Aber ich glaube, dass es im Gegenzug viel mehr gewinnen wird, wenn es weiterhin diese Richtung einschlägt."
Mehr zum Thema – Indien verweigert Selenskij Einladung zum G20-Gipfel
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.