Meinung

Schützengräben, Beschuss wie in Stalingrad, Blut und Tod drohen in Europa zur Realität zu werden

Die Auftraggeber des blutigen Stellvertreter-Blitzkriegs gegen Russland rechneten nicht damit, dass es sich wehren könnte. Nun haben sich europäische Politiker in eine Lage manövriert, aus der es nur einen Ausweg gibt: Krieg in Europa auf Kosten der Europäer.
Schützengräben, Beschuss wie in Stalingrad, Blut und Tod drohen in Europa zur Realität zu werdenQuelle: Sputnik © Konstantin Mihalchevskiy

Von Jelena Karaewa, RIA Nowosti

Eine Gruppe französischer Kriegsberichterstatter ist in den Donbass gereist, um dort eine russische Einheit in der Nähe der Orte Kremennaja und Swatowo zu begleiten. Die Aufschrift "PRESS" auf ihren Helmen und Schutzwesten war nicht zu übersehen. Dennoch wurden alle drei von einem ukrainischen Panzer aufgegriffen. Gerettet wurden die Bürger eines NATO-Landes schließlich vom russischen Militär. Régis Le Sommiers Film "Sie sind bereit, sich dem Tod zu stellen" ist dazu diese Woche bei Omerta Media erschienen. Nirgends sonst kann man einen so authentischen Bericht westlicher Journalisten über das Geschehen im Gebiet der Militäroperation Russlands in der Ukraine sehen oder hören.

Was steckt also hinter den Aussagen des Films von Régis Le Sommier? Was ist es, das diejenigen, die die Wahrheit fürchten, mehr als alles andere erschreckt? Es ist die Wahrheit selbst. Die Wahrheit über das, was gerade passiert. Darüber, wofür unser Volk kämpft und wofür es bereit ist, sein Leben zu opfern.

Ein Jahr nach dem Beginn der Militäroperation ist klar, dass Washington und Brüssel sowie London, Berlin und Paris hinter dem Rücken Moskaus lachten und Moskau betrogen, indem sie "diplomatisches Engagement" vortäuschten, Moskaus Vertrauen in seine damaligen Partner öffentlich verunglimpften und gleichzeitig die Sanktionspolitik, Sabotagen und Provokationen vorbereiteten.

Ein Jahr später kam die Wahrheit ans Licht.

Die russische Wirtschaft hat sich problemlos dem angepasst, was europäische "TV-Krieger" als "Militarisierung" bezeichnen: Es gibt Unternehmen, die alles Notwendige für die Menschen an der Frontlinie produzieren. Reparaturteams sind im Einsatz, Krankenhäuser und medizinische Einheiten stehen bereit. Russland ist in der Lage, jeder Intensität der Militäroperation standzuhalten und sie für sich zu entscheiden. In aller Ruhe und mit wohlüberlegter Methode wird der Militärplan umgesetzt.

Diejenigen, die diesen Stellvertreterblitzkrieg in Auftrag gegeben haben und dabei nur fremdes Blut vergießen wollten – um Russland zu besiegen und sich anschließend alle möglichen Ressourcen anzueignen –, haben nicht damit gerechnet. Wenn man lange in maßgeschneiderten Mythen lebt, gerät man bei der Begegnung mit der Realität in Panik. Diese Panik ist in Europa heute greifbar.

Das kakophonische Geschrei – "lasst uns Luftwaffen schicken", "nein, davon ist noch nicht die Rede", Aufrufe zur Lieferung von Raketen "mit einer solchen Reichweite, dass sie die Krim treffen können", und fast unmittelbar darauf Forderungen nach "Vorsicht bei der Diskussion über Waffenlieferungen an die Ukraine" – zeugen von der blanken Angst der europäischen Politiker.

Sie haben sich selbst in eine Lage manövriert, aus der es nur einen Ausweg gibt. Wenn man Russland auf Kosten anderer besiegen will, hat man keine andere Wahl, als diesen die "dreifache Armada" zu liefern – schwere Panzer, weitreichende Luftabwehrsysteme und Kampfjets. Man kann das auf einem Rednerpult und in einem schönen Saal abstrakt formulieren, aber das Militärgeschäft ist handfest und folgt seinen eigenen Gesetzen.

Alle Redner und Aufrufer – oder vielmehr die von ihnen befehligten Militärs – sind sich dessen bewusst. Früher haben diese Typen Russland, Putin, Lawrow und alle Russen belogen, jetzt belügen sie ihre Wähler. Das Schema ist das gleiche: Vielleicht merkt ja niemand, dass man in dasselbe Lage gezerrt wird wie Régis Le Sommier und seine Kameraden. An der vordersten Front. Der einzige Unterschied ist, dass die Journalisten ganz bewusst an die Front gegangen sind, um zu arbeiten.

Unabhängig davon, was die Menschen in Europa denken, könnte sich ihr Alltag schlagartig wandeln und in einem Ausmaß wieder aus Zelten, Schützengräben und Artilleriebeschuss bestehen wie seit Stalingrad nicht mehr. Aus Wunden. Aus Blut. Aus Tod. Und aus der wochenlangen Unmöglichkeit, wegen der Intensität des Artilleriebeschusses die Leichen der Toten zu bergen.

In dem von den französischen Journalisten gedrehten Film hat man es schließlich geschafft, die Toten zu bergen. Die Russen lassen ihre Leute nicht im Stich, weder die lebenden noch die toten. Sie lassen auch keine Fremden im Stich, wie die Franzosen feststellen konnten.

Wie sich die Europäer unter diesen Umständen verhalten würden, weiß keiner.

Die europäischen Politiker ziehen sie derweil in genau diese Lage hinein. Zwischen Aussagen wie "die russische Wirtschaft wird unter den Sanktionen zusammenbrechen", "das Volk wird sich erheben und die Regierung stürzen" oder "wir sind keine Konfliktpartei" und der Lieferung von schwerem Gerät im Wert von zig Milliarden in die Ukraine ist nur ein Jahr vergangen.

Nichts schließt daher heute einen Konzeptwechsel aus. Vielleicht wird also auch die westliche Bevölkerung binnen eines Jahres in Europa noch Schützengräben ausheben und Verstecke errichten müssen, weil "wir hier im Krieg zu sein scheinen".

Das Ende der Geschichte, die einen "glücklichen Globalismus" proklamierte, könnte diesmal durchaus endgültig sein. Ohne Fortsetzung.

Übersetzung aus dem Russischen. Der Artikel ist am 13. Februar auf ria.ru erschienen.

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