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USA: Trans-Abgeordnete darf im Bundesstaat Montana nicht mehr an Sitzungen teilnehmen

Grund für den Besschluss ist unter anderem die Kritik der Politikerin an den Verboten von geschlechtsangleichenden Hormontherapien sowie auch von chirurgischen Eingriffen bei transgeschlechtlichen Minderjährigen.
USA: Trans-Abgeordnete darf im Bundesstaat Montana nicht mehr an Sitzungen teilnehmenQuelle: AP © Thom Bridge

Zooey Zephyr stellt sich auf ihrer offiziellen Webseite als eine progressive, bisexuelle Transfrau vor. Das Repräsentantenhaus von Montana stimmte am Mittwoch dafür, Zephyr als der ersten offen transsexuellen Abgeordneten des Staates das Misstrauen auszusprechen.

Ausschlaggebend waren vorherige erhitzte Diskussionen, in denen Zephyr ihre Abgeordnetenkollegen aufgefordert hatte, gegen ein Verbot geschlechtsumwandelnder Hormontherapien für transsexuelle Jugendliche zu stimmen. Nach einem entsprechenden Antrag stimmten daraufhin die Abgeordneten mit 68:32 Stimmen dafür, Zephyr das Misstrauen auszusprechen. Demzufolge ist die Abgeordnete Zephyr künftig von der Teilnahme am Plenum des Repräsentantenhauses ausgeschlossen.

In der dafür ausschlaggebenden vorangegangenden Debatte ging es um den Gesetzentwurf "Senate Bill 99" (SB99), mit dem entsprechende Therapieformen für Transgender-Jugendliche verboten werden sollen. In der vergangenen Woche unterstellte Zephyr den Befürwortern des Entwurfes, sie hätten durch ihre mögliche Entscheidung "Blut an den Händen". Wörtlich sagte sie am 18. April während der Debatte:

"Wenn Sie geschlechtsangleichende Therapien verweigern und ein Trans-Kind zwingen, die Pubertät zu durchlaufen, kommt das einer Folter gleich, und diese Einrichtung sollte sich schämen. Wenn Sie für diesen Gesetzentwurf stimmen, hoffe ich, dass Sie das nächste Mal, wenn Sie sich im Gebet verneigen, das Blut an Ihren Händen sehen."

Am Mittwoch verteidigte Zephyr in einer Anhörung vor der Abstimmung über disziplinarische Maßnahmen ihre Formulierung mit den Worten: "Ich hatte Freunde, die sich wegen dieser Gesetze das Leben genommen haben. Ich habe Anrufe von Familien in Montana erhalten, darunter auch von einer Familie, deren transsexueller Teenager versucht hat, sich das Leben zu nehmen, während er eine Anhörung zu einem der Anti-Trans-Gesetze verfolgte."

Der Gesetzentwurf wurde schließlich verabschiedet und liegt nun beim amtierenden Gouverneurs Greg Gianforte, der laut US-Medien "seine Unterstützung für die Gesetzgebung signalisiert hat". Das Gesetz würde die mögliche Anwendung von Hormontherapien, Pubertätsblockern und Operationen bei Personen unter 18 Jahren zum Zwecke der Geschlechtsumwandlung massiv einschränken.

Die Abgeordneten von Montana haben nunmehr entschieden, dass die Parlamentarierin zwar weiterhin abstimmen darf, aber bis zum Ende der Sitzungsperiode am 5. Mai nicht mehr persönlich an den Sitzungen der Kammer teilnehmen kann.

Laut dem US-Sender ABC News teilte Zephyr im Anschluss an die Abstimmung mit, dass sie "auch nach der Zensur weiterhin zu ihren Überzeugungen stehen werde". Inzwischen sind in mehr als einem Dutzend US-Bundesstaaten, die von der Republikanischen Partei regiert werden, sind geschlechtsumwandelnde Therapien für Jugendliche ganz oder teilweise verboten.

Diskussionen und Streitigkeiten zum Thema sexueller Ausrichtungen haben seit Beginn der Biden-Regierung in den USA teils bizarre Größenordnungen in Bezug auf die vermeintliche Deutungshohheit erreicht. Jüngst sorgte die Werbekampagne einer Biermarke mit einer Transfrau für Schlagzeilen und erhitzte öffentlich viele Gemüter.

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