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STIKO: Corona-Impfempfehlung für gesunde Kinder entfällt

Die STIKO will mittlerweile keine Coronaimpfungen mehr für gesunde Kinder und Jugendliche empfehlen. Auch in anderen Bereichen änderte die STIKO ihre Einschätzung. Impfschäden spielten bei der Bewertung des Gremiums hingegen keine Rolle. Eine Übersicht über die geplanten Änderungen.
STIKO: Corona-Impfempfehlung für gesunde Kinder entfälltQuelle: www.globallookpress.com © photonews.at/Georges Schneider

Nach mehr als drei Jahren Coronakrise sind aus Sicht der Ständigen Impfkommission (STIKO) COVID-19-Impfungen nun in erster Linie nur noch für Risikopatienten notwendig. Auch für gesunde Kinder und Jugendliche will sie keine Coronaimpfungen mehr empfehlen. Das Robert Koch-Institut veröffentlichte am Dienstag auf seiner Webseite eine entsprechende Pressemitteilung.

"Gesunden Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird aufgrund der Seltenheit schwerer Verläufe jetzt keine COVID-19-Impfung mehr empfohlen",

teilte die Ständige Impfkommission zu einem Beschlussentwurf mit, der am Dienstag in das sogenannte Stellungnahmeverfahren gehen sollte.

Das Gremium begründete den Schritt in einer Mitteilung mit der "Seltenheit schwerer Verläufe" bei Minderjährigen ohne Vorerkrankung. Die bisherige STIKO-Empfehlung sah für gesunde Fünf- bis Elfjährige eine Impfstoffdosis vor, für Zwölf- bis Siebzehnjährige eine Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung. Auch potenzielle Langzeitfolgen einer Infektion (Long COVID) sind für die Fachleute kein Argument, da das Risiko unter den Omikron-Varianten mittlerweile noch weiter gesunken sei und auch durch die Impfung nicht komplett verschwinde.

"Die bis dato vorliegende Evidenz zeigt, dass SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen in aller Regel problemlos verlaufen. Die Stiko empfiehlt daher eine Impfung in dieser Altersgruppe jetzt nicht mehr. Es bestehen jedoch keine Sicherheitsbedenken bei der Impfung von gesunden Kindern und Jugendlichen",

heißt es in der Mitteilung. Durch diesen Zusatz wird in der Praxis klargestellt, dass Ärzte die COVID-Vakzine auch weiterhin verimpfen können. Für Menschen ab 60 Jahren, Bewohnern von Pflegeeinrichtungen und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten sind laut Impfkommission in der geplanten Empfehlung jährliche Auffrischimpfungen vorgesehen, vorzugsweise vor möglichen Wellen im Herbst und Winter.

Dabei soll ein an die SARS-CoV-2-Varianten angepasstes Vakzin verwendet werden. In der Regel sollten zudem mindestens zwölf Monate seit der letzten Impfung oder Infektion vergangen sein. Ziel ist es demnach, schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen. Laut STIKO sollten zudem Menschen, die in Medizin und Pflege arbeiten, eine Auffrischungsimpfung erhalten. In Zukunft könnte sich auch noch eine längere Schutzdauer herausstellen, sodass es nicht zwangsläufig beim jährlichen Booster bleiben müsse, erläuterte STIKO-Mitglied Christian Bogdan.

Für gesunde Erwachsene unter 60 Jahren gilt: Wer entweder zweimal gegen SARS-CoV-2 geimpft sowie geboostert oder infiziert wurde, hat dem Gremium zufolge eine Basisimmunität aufgebaut und benötigt keine weitere Auffrischungsimpfung. Harmlose Atemwegsinfektionen – wie sie in der Gruppe in der Regel auftreten – seien durch die Impfung nicht zu verhindern, machte Bogdan deutlich.

Für Personen, die dies wünschen, ist es prinzipiell auch möglich, sich ohne STIKO-Empfehlung impfen zu lassen. Allerdings sind nach Ende der lange geltenden Krisenregeln Coronaimpfungen noch nicht in allen Bundesländern direkt auf Kassenkosten zu bekommen. In Ländern, in denen die Vergütung noch nicht geregelt ist, bekommen Patienten laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung vorerst eine Privatrechnung und können sie dann zur Erstattung bei der gesetzlichen Kasse einreichen. Der Rahmen für den Anspruch auf kostenfreie Impfungen ist nun eine Richtlinie, die sich an den STIKO-Empfehlungen orientiert. Laut einer Bundesverordnung sind Impfungen auf Kassenkosten aber weiterhin auch darüber hinaus möglich, wenn ein Arzt es für medizinisch erforderlich hält.

Anlass für die geplanten Neuerungen war die geplante Aufnahme der Coronaimpfung in die allgemeine Impfempfehlung 2023. Bisher hatte das Gremium COVID-19 gesondert behandelt und mehr als zwanzig Aktualisierungen vorgenommen, zum Beispiel wenn neue Vakzine oder Erkenntnisse hinzukamen. Der jetzige Schritt ist als Übergang in den "Normalmodus" zu werten. Der fertige Entwurf wird in etwa zwei Wochen erwartet, zuvor sollen Bundesländer und Fachkreise noch einmal Rückmeldung geben können.

Bei der Diskussion um die Empfehlung spielten potenzielle Impfschäden im Übrigen keine entscheidende Rolle. Der Fokus der STIKO lag vorrangig auf der günstigen Entwicklung der Basisimmunität in der Bevölkerung und der Virusvarianten. Fehlgeleitete oder unerwünschte Immunreaktionen seien "in der großen Minderheit und müssten in Relation zur Zahl der Menschen gesetzt werden, die von der Impfung profitierten". Die STIKO sei nicht "nebenwirkungsgesteuert" herangegangen.

(rt/dpa)

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