Europa

Französische Kraftwerke, russisches Uran – deutsche Sabotage?

Sechs neue Kernkraftwerke plant die Nachbarrepublik, und sie sollen möglichst schnell gebaut werden. Bisher hat die Atomstrategie Frankreich vor den Energieproblemen, die Deutschland plagen, weitgehend bewahrt. Aber die Bundesregierung will das ändern.
Französische Kraftwerke, russisches Uran – deutsche Sabotage?Quelle: www.globallookpress.com © K. Thomas

Frankreich plant den Bau sechs neuer Atomkraftwerke und die Regierung will nun die Genehmigungsverfahren beschleunigen. Begründet wird dies damit, dass die neuen Reaktoren auf dem Gelände bereits bestehender Anlagen errichtet werden sollen. Allerdings würde selbst ein beschleunigter Bau eine erste Grundsteinlegung 2027 und Inbetriebnahme zwischen 2035 und 2037 bedeuten.

Frankreich betreibt 56 Atomkraftwerke, auf die in den letzten Jahren oft zurückgegriffen wurde, wenn in Deutschland Schwankungen bei den erneuerbaren Energien ausgeglichen werden mussten. Im letzten Jahr gab es allerdings mehrfach Probleme – viele der Meiler mussten wegen Wartung abgestellt werden, wegen Niedrigwasser in mehreren Flüssen mussten einige heruntergefahren werden, und wochenlange Streiks behinderten die Reparaturarbeiten. Frankreich hält aber an der Atomkraft als Grundlage seiner Energiesicherheit fest.

Die Bundesregierung würde gern dazwischenfunken, unter anderem weil der französische Betreiberkonzern EDF eng mit der russischen Rosatom zusammenarbeitet, die nicht nur die Brennstäbe liefert, sondern auch beim Bau von Reaktoren in anderen Ländern mit dem Anlagenbauer Framatome kooperiert und abgebrannte französische Brennstäbe in Omsk aufbereitet. Framatome ist so, zusammen mit dem deutschen Siemens-Konzern, am Bau von Kernreaktoren in Ungarn und Ägypten beteiligt.

Das Bundesumweltministerium würde gern, laut eigener Erklärung gegenüber dem Handelsblatt, die EU-Sanktionen auf die kerntechnische Industrie Russlands ausweiten. Frankreich hat bisher erfolgreich darauf bestanden, dass nukleares Material von den Sanktionen ausgenommen wird. Ein politischer Erfolg der Bundesregierung in dieser Frage wäre für Frankreichs Wirtschaft ein verheerender Schlag, würde aber auch jede Möglichkeit unterbinden, zukünftig die Schwankungen der deutschen Stromproduktion auszugleichen, die bei dem geplanten weiteren Ausbau der Windkraft nur zunehmen dürften.

Allerdings werden auch die Magnete für die vom deutschen Umweltministerium bevorzugten Windräder aus Russland geliefert.

Mehr zum Thema - Beziehungskrise: Paris und Berlin gespalten?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.